Mit diesem Prozess der Umstrukturierung, der Gemeinde- und Kirchenentwicklung plagen sich gegenwärtig alle deutschen Bistümer.
In einer Pastoral am Puls ist das aber nicht nur ein Problem für Organisationsplaner, sondern hat zuerst mit dieser entscheidenden Frage zu tun:
Wohin führt uns Gott?
Die Antwort darauf kann aber nicht allein in Planungsbüros der Diözesen oder von Bistumsleitungen gefunden und beschlossen werden. Eine gute Antwort, ein guter Weg wächst aus den Erfahrungen der Gläubigen an der Basis. Diese sind nämlich nicht zuerst Empfänger von Empfehlungen oder Vorgaben, sondern die eigentlichen Akteure, die sich vor Ort am besten auskennen und neue Wege gehen. Von dort her wächst das Gesamtbild der Kirche zusammen.
Der geistliche Prozess, der gegenwärtig im Zusammenhang mit der Kirchenentwicklung so oft beschworen wird, findet nicht dann statt, wenn man vor und nach den »eigentlichen« Diskussionen und der »Sacharbeit« ein Gebet spricht.
Geistlich wird der Prozess dann, wenn gerade in dem, was die Menschen als Anliegen, Hoffnungen und Befürchtungen vortragen, Gottes lebendig machender Geist erspürt und erfahren wird.
Ein Pfarrgemeinderat sollte also keinem Debattierclub ähneln, sondern mehr der Apostelgemeinde, die im Pfingstsaal versammelt ist. Dann kann er Antwort geben auf die Frage der Menschen »Was sollen wir tun, Brüder?« (Apg 2,37) – und sich Schritt für Schritt vom Geist in neue Horizonte hinausführen lassen.
City von Frankfurt – Foto: pixabay.com
Text aus: „Pastoral am Puls“, 9-10.
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