Corona 1: Wenn die Welt aus den Fugen gerät

Darstellung des VirusFoto: pixabay.com

Wenn die Welt aus den Fugen gerät, was gibt uns da Hoffnung? Diese Frage stellte Frère Roger und antwortete im Brief 2003 aus Taizé:

„Gott kann nur lieben.“

Ein Wort des Isaak von Ninive aus dem 7. Jahrhundert. „Das Leiden kommt niemals von Gott. Gott ist nicht der Urheber des Bösen, er will weder menschliches Elend noch Unordnung in der Natur, grausame Unfälle oder Kriege. Er teilt den Schmerz der Menschen, die schwer geprüft werden, und lässt uns Wege finden, die zu trösten, die Leid erfahren.“, so Frère Roger.

Wenn Gott die Corona-Epidemie nicht will – kommt sie gegen seinen Willen über die Menschheit? Kann er sie nicht verhindern? Hat er keine Macht über sie? Wenn ich infiziert werde – kann oder will Gott mir nicht helfen? Nur meinen Schmerz teilen und mich durch Menschen trösten lassen? Wenn Corona auf keinen Fall von Gott kommt – woher dann?

„Der Coronavirus ist ein Produkt der Natur

und dessen Verbreitung eine Sache der Menschen – aufgrund der ihnen von Gott geschenkten ‚Eigengesetzlichkeit‘ und Freiheit seit Anbeginn der Schöpfung.“ So Hubertus Brantzen (in dieser Homepage vom 30. März 2020: „Steilvorlage aus dem Sport“).

Gehen wir also auf die Spur der Natur! Entlastet sie Gott? Führt sie uns zu Gott?

Die Evolution hat die Viren hervorgebracht. Sie können nicht für sich allein leben, nur in lebenden Zellen als ihren Wirten. Sie können krank machen, werden aber auch gegen Tumore und Infektionen zur Therapie eingesetzt. Sie können mutieren zu neuen Arten. Die Entstehung des Coronavirus ist Evolution im Präsens. Wir sind Zeugen einer „Neuschöpfung“. Dieses Virus gehört zum Leben, wie Krankheit und Tod zum Leben gehören. Viren existieren auf Kosten von anderem Leben. Doch das gilt für alles Leben. Auch für den Menschen. Albert Schweitzer: Wir Menschen sind „Leben inmitten von Leben, das leben will.“

„Bruder Virus“

kommt als „unerwarteter Verbündeter“ der Schwester Erde. Er reduziert die Umweltverschmutzung und trägt dazu bei, dass „die Erde heilt“. So schrieb der junge nigerianische Jesuit Benedict Mayaki in den offiziellen „Vatican News“ Ende März und löste einen Shitstorm aus. Für die damals weltweit 50 000 Todesopfer hatte er kaum ein Wort übrig. Nach einem Tag verschwand der Artikel.

Dies Virus ist ein Feind, gegen den Krieg zu führen ist, so einige Politiker. Aus der Perspektive der Natur aber ist der wahre Feind der Mensch. 0,8 % der vom Virus Angesteckten sterben. Der Mensch aber rottet durch sein Verhalten täglich bis zu 130 Tier- und Pflanzenarten aus.

Gott hat das Virus nicht vom Himmel regnen lassen – wie Feuer und Schwefel auf Sodom. Es gehört wie alle Arten zur endlosen Vielfalt, die die Evolution hervorbringt. Evolution ist das heutige Wort für Schöpfung. Gott hat ihr „Eigengesetzlichkeit“ gegeben. Sie arbeitet mit dem Spiel des Zufalls. Gott will sich selber „überraschen“ lassen durch den Zufall, den er in seine Schöpfung eingebaut hat. Er hat die Welt gemacht, indem er macht, dass sie sich selber macht. Und sie macht sich wesentlich durch Werden und Sterben. Indirekt also ist

Gott der Schöpfer von SARS-CoV-2

Und doch will er nicht das Leiden seiner Geschöpfe? Wie soll das zusammengehen? Wirkt so einer, der „nur lieben kann“?

wird fortgesetzt

 

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