Er hat eine „etwas schräge Position“ (nach seinen eigenen Worten), sagt Widersprüchliches. Ich würde ihn nicht als Gewährsmann für das Ringen zwischen Tradition und Reform hier aufführen, wäre er nicht ein Sprachrohr für Papst Franziskus: der amerikanische Jesuit James Martin.
Martin ist ein weltweit bekannter LGBT-Aktivist, engagiert sich für die Rechte und Würde Homosexueller, will, dass die Kirche ihnen zuhört und ihnen die Hand reicht, vertritt aber die Lehre der Kirche zur Homosexualität und den Weg der Enthaltsamkeit und ist dennoch geschätzt von der LGBT-Community. Er teilt nicht die Forderungen des deutschen synodalen Weges nach Änderung der Sexuallehre und sieht doch die Präsenz des Heiligen Geistes auf diesem synodalen Weg. Er nennt sich „zwiegespalten“. Er hat die Seile des Zeltes seines Herzens weit gespannt.
