Gott im Ukraine-Krieg

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist flag-ukraine_pixabay-com-1024x341.jpgWie kann Gott das millionenfache Grauenvolle zulassen? Warum macht er nichts? Wo so viel gebetet wird!

Es soll dieser Frage nichts an ihrer Schärfe nehmen, wenn ich eine andere Frage stelle: Wenn es unser Glaube ist, dass Gott überall und in allem handelt: Tut er es auch hier? Und wie?

Gott ruft jeden Menschen in seinem Herzen zum Frieden. Denn – so Paulus: Er hat sein Gesetz jedem Menschen ins Herz geschrieben, und das zeigt sich an der Stimme ihres Gewissens. (Röm 2,15). Es gibt keinen Menschen in Russland, in der Ukraine, bei uns, in aller Welt, dem Gott nicht gebietend zuspricht: Du sollst nicht töten! Jede Nachricht vom Morden, Zerstören und Vertreiben wandelt Gott im Innern der Menschen um in sein gebieterisches Mahnen, Gerechtigkeit zu üben, Rechte zu achten, Freiheit zu gewähren. Hören Sie selber nicht in Ihrem Gewissen diese Stimme jeden Tag, ja zunehmend eindringlicher? Jeder kann die Stimme hören – oder überhören oder knebeln.

Auch zu Putin spricht Gott. Offenbar gleicht dessen Herz dem des Pharao zur Zeit des Mose: Es verhärtete sich, wurde zu Stein, so dass er seine ganze Streitmacht gegen ein wehrloses Volk hetzte.

Ich glaube, Gott bewegt derzeit die Herzen Unzähliger. In der Ukraine: Er gibt denen den Mut, die sich wehrlos Panzern in den Weg stellen, denen Kraft, die bis an der Rand ihrer Erschöpfung Verletzten helfen, für Hungernde Nahrung herbeischaffen, Traumatisierten beistehen, unter Lebensgefahr Flüchtende in Sicherheit bringen. In vielen Ländern: Es ist Gott, der eine Welle von Hilfsbereitschaft auslöst in vielen Ländern. Er gießt – nach den Worten des Propheten Sacharja – den Geist des Erbarmens und des Gebetes aus. (12, 10)

Gott bleibt wahrhaftig nicht fern und untätig und schweigt. Unablässig und allerorten spricht er jedem Menschen Frieden und Nächstenliebe zu und befähigt zum Handeln. Durch viele kann Gott auf diese Weise wirken. Viele aber verschließen sich. Gott klopft an die Türen, die sich öffnen oder verriegelt bleiben oder ihm zugeschlagen werden.

Gott hat dem Menschen die Verantwortung für seine Mitmenschen und deren Wohl übertragen. Er schränkt die gegebene Verantwortung nicht ein. Auch dort nicht, wo sie negiert wird. Er nimmt die den Menschen gegebene Freiheit nicht zurück, auch nicht, wenn sie aufs übelste missbraucht wird. Da möchte man Gott widersprechen: Der Preis ist zu hoch! Da bleibt er unbegreiflich.

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