2 Vertiefungstexte – Gott der Zuvorkommende

 

Gott der Zuvorkommende – Schritt 2

Wo immer wir hinkommen, ist Gott schon lange am Wirken – ob er gesehen und geglaubt wird oder nicht. 1 Wir müssen Gott nicht dorthin bringen, wo er uns schon erwartet. Er zeigt sich in immer wieder überraschender Weise und stets neu.

Büchner:

“Unser Auftrag besteht nicht darin, „dass wir anstelle Gottes handeln müssten, sondern dass Gott uns mit seinem Wirken befähigt, sein Wirken, das sich in jedem Geschaffenen engagiert, sichtbar zu machen.“ (S. 387)

Papst Franziskus:

„In jeglicher Form von Evangelisierung liegt der Vorrang immer bei Gott, der uns zur Mitarbeit mit ihm gerufen und uns mit der Kraft seines Geistes angespornt hat. Die wahre Neuheit ist die, welche Gott selber geheimnisvoll hervorbringen will, die er eingibt, die er erweckt, die er auf tausenderlei Weise lenkt und begleitet. Im ganzen Leben der Kirche muss man immer deutlich machen, dass die Initiative bei Gott liegt, dass »er uns zuerst geliebt« hat (1 Joh 4,19) und dass es »nur Gott [ist], der wachsen lässt« (1 Kor 3,7).“ (Evangelii gaudium 12.)

Gott zeigt sich überraschend und stets neu, weil – so Bausenhart –

„eine solche Begegnung vom Menschen nicht vereinbart oder geplant werden kann; sie steht nicht im Terminkalender. Gottes freies – unverdientes wie unvorhersehbares, auch nicht zu erzwingendes – Entgegenkommen initiiert diese Begegnung, indem er mir in den Weg tritt. Dies ist auch nicht nach Belieben abzurufen, >hochzuladen<, weil sie jederzeit und allerorts zur Verfügung stünde und nur darauf wartete, in Anspruch genommen zu werden…“
Jedes „dankbar gefeierte oder schmerzlich vermisste Handeln Gottes, sein prophetisches Reden wie sein lähmendes Schweigen bleibt in Gottes unberechenbarem Ermessen. Es ist nicht zu erzwingen und nicht zu vermeiden. Gotteserfahrung und –begegnung bleiben geschenkt – oder zugemutet.“ (Einführung S. 251)

 


Literatur:

Bausenhart, Guido: Einführung in die Theologie. Freiburg / Basel / Wien 2010
Büchner, Christine: Wie kann Gott in der Welt wirken? Überlegungen zu einer theologischen Hermeneutik des Sich-Gebens. Freiburg / Basel / Wien 2010


Foto: pixabay.com

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